Gymnasium Lerchenfeld
Gymnasium Lerchenfeld in Hamburg
Inhaltsverzeichnis |
Auslöser und Meilensteine
Auslöser
Im Leitbild verständigten sich Lehrer (stets m/w), Eltern und Schüler im Schuljahr 2013/14 darauf, das „Lernen im digitalen Wandel“ als einen von drei Schwerpunkten der Schule und deren Entwicklung festzulegen. Diese Entscheidung fußte auf der Stärke der Schule im Bereich Audiovisuelle Medien (seit 2005) einerseits und der Einsicht in die Notwendigkeit andererseits, das Lernen mit Medien und über Medien auszuweiten. Auf diesem Wege sollen die Schüler darin unterstützt werden, sich zentrale Kompetenzen anzueignen, um erfolgreich an der Informations- und Wissensgesellschaft teilhaben zu können. Zudem werden digitalen Medien im Kollegium die Potenziale zugemessen, die Lernwirksamkeit von Unterricht zu steigern und eine stärkere Individualisierung von Lernprozessen zu unterstützen. Auch einen digital workflow vermissten viele Lehrer im Kollegium.
Meilensteine
- Arbeitsbereich und Unterrichtsfach "Audiovisuelle Medien" (2005)
- Leitbild der Schule: "Lernen im digitalen Wandel" als ein Schwerpunkt der Schule (2014)
- Herausgehobene Aufgaben eines Beauftragten für Mediendidaktik (2014) und das Schulnetzwerk (2015)
- Verbindliches Mediencurriculum (2015/16)
- Einführung eines flächendeckenden drahtlosen LAN für die Lehrkräfte (2015)
- Digitale Projektionsflächen in beinahe jedem Unterrichtsraum und weitere Meilensteine in der technischen Ausstattung (2016f.)
- Aufnahme in das Netzwerk schulentwicklung.digital (2017)
Handlungsfelder
Lernen
==== (1) Lernen ====
Gemäß dem Profil der Schule wird der Ansatz verfolgt, weder einem Hype zu erliegen in der gegenwärtigen Suchbewegung im Feld Digitalisierung des Lernens noch die Herausforderungen und Risiken digitaler Medien zu ignorieren. Unter den Überschriften „Pädagogische Betreuung mit Sorgfalt“ und „Fordern und Fördern“ wird die individuelle Unterstützung von Lernenden an der Schule betont. Ein schulinternes Förderkonzept beschreibt diese Unterstützung in außerunterrichtlichen Förderkursen und integrierten Maßnahmen im Fachunterricht. Lehrer, Schüler und Eltern evaluieren den Fortschritt in der Schulentwicklung auf der Folie des Leitbilds in einem zyklischen Prozess, der jährlich stattfinden soll. Auf der Ebene der in Hamburg wichtigen Oberstufenprofile zeigt sich der Medienschwerpunkt in zwei erfolgreichen Profilen „Medien und Gesellschaft“ und „MINT – Technik und Wissen“ mit dem profilgebenden Fach Informatik. Die informatische Bildung in der Sek. I ist im Wahlpflichtfach Informatik verankert in den Jg. 9 und 10, das eine Alternative zum Wahlpflichtfach Audiovisuelle Medien (AvM) sowie weiteren darstellt.
(2) Dokumentation und Evaluation
Im Rahmen einer lebendigen Schulkultur präsentieren die Lernenden ihre Ergebnisse im Rahmen diverser kultureller Veranstaltungen. Dies lässt die Produkte ihrer Lernprozesse sichtbar werden und motiviert zudem, sich vor Anderen zu bewähren. Arbeitsprodukte werden auch sichtbar und zudem benotet in den digital gestützten Prüfungsformaten Präsentationsleistung (im Rahmen des Unterrichts in der Sek. II) und Präsentationsprüfung (im Rahmen der Abiturprüfung). Vereinzelte Lehrer gestalten Lehr- und Lernumgebungen, in denen die Lernenden die Lernprozesse und -produkte in Weblogs dokumentieren. Diese Prozesse und Ergebnisse werden im Rahmen der laufenden mündlichen Mitarbeit, als besondere Unterrichtsprojekte oder als Portfolio auch anstelle von schriftlichen Klassenarbeiten bewertet.
(3) Schulinterne Curricula
Die Fachschaften haben für alle Fächer und Jahrgangsstufen verbindliche schulinterne Curricula erarbeitet. Seit mehreren Jahren greifen Lehrende und Lernende auf Materialien eines verbindlichen Methodencurriculums zurück, die überwiegend von Lehrkräften der Schule erstellt worden sind. Die Inhalte und Materialien des Mediencurriculums sind verbindlich im Unterricht abzubilden. Die Qualitätssicherung wird durch die Auswertung digitaler Fragebögen für Unterrichtende und Lernende sichergestellt. Diese dient als Grundlage für mögliche Überarbeitungen oder Erweiterungen der Materialien.
Materialien: Mediencurriculum
Ein verbindliches Mediencurriculum beschreibt das Lernen mit Medien und über Medien im Fachunterricht der Sek. I. Es umfasst einsatzbereite Materialien für insgesamt ca. 120 Stunden integrierte Medienbildung in 12 Unterrichtsfächern. Die Mehrzahl der ca. Module wurde von Kollegen der Schule selbst erarbeitet. Um den verbindlichen, kompetenten Einsatz der Materialien durch alle Kollegen zu gewährleisten, umfassen die Materialiene einsatzfertige Arbeitsblätter, Verlaufsplanungen und how to-Anleitungen für digitale Werkzeuge. Rund die Hälfte der Module sind als freie Bildungsmaterialien (OER) über die Schulwebsite sowie andere OER-Datenbanken verfügbar, z.B. den Hamburger Bildungsserver. Das Mediencurriculum integriert die fünf Module des Hamburger Medienpasses zum Lernen über Medien, z.B. zum Verhalten in sozialen Netzwerken oder bei Cybermobbing-Vorfällen.
Darüber hinaus ist eine Kultur des Teilens von Lehr- und Lernmaterialien an der Schule etabliert. Auf der Ebene von Fachschaften, aber auch darüber hinaus teilen Kollegen bewährte Materialien der Bildungsmedienanbieter oder selbst erstellte Materialien. Dies erfolgt überwiegend digital, z.B. über den Portalserver IServ. Materialien eines Bildungsmedienanbieters zu aktuellen Ereignissen werden im Schulabonnement bezogen und rege von diversen Fachschaften eingesetzt. Einzelne Kollegen und Fachschaften setzen digitale Schulbücher ein als Ergänzung der Arbeit mit gedruckten Lehrbüchern.
Eine Abkehr vom etablierten Unterrichtsmedium "Schulbuch" wird von der Leitung und dem Kollegium bisher nicht für sinnvoll erachtet - nicht zuletzt weil alltagstaugliche, didaktisch reflektierte Alternativszenarien bisher fehlen. Die Fachschaften sind bisher auf einem unterschiedlichen Entwicklungsstand bezüglich der Information der Lernenden über sinnvolle Selbstlernangebote im World Wide Web. Dies ist als Entwicklungsaufgabe identifiziert.
Fortbildung/Qualifizierung
Besonders im ersten Abschnitt einer laufenden Ziel- und Leistungsvereinbarung (ZLV, 2014-2017) sowie davor wurde eine Vielzahl schulinterner Fortbildungen vom Beauftragten für Mediendidaktik und anderen Kollegen angeboten und nachgefragt. Die Fachschaften werden gezielt auf Fortbildungsangebote am Landesinstitut hingewiesen. Ein SchiLF-Tag im November 2015 mit vier verschiedenen Fortbildungsmodulen zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien markierte einen Meilenstein im Rahmen der ZLV. Wenngleich deutliche Unterschiede in den Fachbereichen auszumachen sind, zeigt sich zunehmend, dass Inhalte aus systemischen oder externen Fortbildungen verstärkt im Unterricht angewendet werden – oder in der Organisation der lehrerseitigen Kollaboration im Schulalltag, etwa im Rückgriff auf kollaborative Textdokumente. Die multiplikatorische Weitergabe von Fortbildungsinhalten zu digitalen Medien funktioniert etwa in den Fremdsprachen exzellent; insgesamt geschieht dies in einer unprätentiösen Arbeitsatmosphäre, die von großer Offenheit und Kollegialität gekennzeichnet ist. Seit Einführung der Dienst-IPads für Lehrer ist die Nachfrage nach Fortbildung stark gestiegen.
Für Lehrende: Schuleigen und extern
Für Lernende: Medienscouts
Steuerung & Leitung
Die Schulleitung steht hinter der Idee der Fokussierung des Schwerounktes der Implementierung der digitalen Medien.
Die Themen digitale Medien und individuelle Förderung sind ein genuines Anliegen der Schulleitung und der Konzeptgruppe, die als Stufe zwischen der Schulleitung und der Lehrerkonfe-renz respektive den anderen Gremien der Schule fungiert. Auf der Ebene der Fächer sowie der Jahrgangsteams stellt der Beauftragte für Mediendidaktik die Qualitätssicherung in der Medienbildung sicher. Dies geschieht in enger Absprache mit den anderen Akteuren eines Koordi-nierungsteams „IT/Medien“, dem ebenso der stellvertretende Schulleiter, der Netzwerkbetreuer (A 14), der Fachleiter Informatik, die Fachleiterin Audiovisuelle Medien (A 14) und punktuell auch weitere medienaffine Kollegen wie der Projektlehrer für die Schülerzei-tung angehören. Dem Stellenwert individueller Förderung entsprechend, wurde im Jahr 2013 auch die Koordination des Förderunterrichts zu einer herausgehobenen Aufgabe (A 14).
Netzwerke
Partizipation
Elternarbeit
Die Elternarbeit am Gymnasium Lerchenfeld kann als sehr engagiert bezeichnet werden. Ver-treter der Elternschaft bringen sich aktiv und eigenverantwortlich in diverse Veranstaltungen des Schullebens sowie die Gremienarbeit ein. Die Schule informiert transparent über Projekte und Unterricht in der Schule. Seit Frühjahr 2016 werden regelmäßige Elterninformations-abende zur Mediennutzung Heranwachsender angeboten (wegen Elternzeit des Zuständigen für die Schulwebseite derzeit noch hier zu finden).
Schülerpartizipation
In diesem Handlungsfeld wird Entwicklungsbedarf gesehen. Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass die aktive Gestaltung von Inhalten, Projekten oder Mitarbeit in der Entwicklung von Unterricht engen Grenzen gesetzt sind im achtjährigen Gymnasium. Mit der Implementierung des landesweiten Projekts Medienscouts unternimmt die Schule seit diesem Schuljahr den ersten größeren Versuch eines peer-to-peer-Projektes. Darüber hinaus machen die Schüler regen Gebrauch von den vielfältigen außerunterrichtlichen Angeboten der Schule. Schüler geben ihren Lehrkräften, seit 2001 im Schulprogramm festgehalten, jährlich oder halbjährlich eine schriftliche Rückmeldung zu ihrem Unterricht. Diese wird, ausgehend von schulinternen Fortbildungen, zunehmend digital organisiert. Der vereinfachte kollegiale Austausch von Evaluationsmaterialien durch digitale Medien sowie deren Güte und weitere positive Effekte, z.B. die sofortige, anonyme Auswertung der Rückmeldungen am interaktiven Whiteboard, scheint die These zu belegen, dass digitale Medien als Katalysator für Schulentwicklungsprozesse wirken können.
Medienkonzept
Sehr volständiges MK zu allen SE-Feldern
- Mediencurriculum ergänzt das verbindliche Methodencurriculum
- Beides - Lernen mit Medien und Lernen über Medien , min. 120 UE in Sek I
Technik
Breitband: WLAN für die Lehrer, für Oberstufenschüler ein Hotspot
Hardware: Dienst-IPads für Lehrer, selbstentwickelte Beamer-Wagen, 3-D Drucker
BYOD: ja
Software: Plattform iServ
Support: Zwei Beförderungsstellen: Beauftragter fürMediendidaktik und Netzwerkbeauftragter. Das Koordinierungsteam „IT/Medien“ hat die zu erledigenden Supporttätigkeiten transparent unter einander aufgeteilt (etwa: Hardware – Software – Admin. Schulfilter – Netzwerk). Der Support der Geräte durch den landesweiten Dienstleiter 3 S hat sich nicht bewährt. Die Einstellung schuleigenen Personals für die Wartung der IT ist derzeit nicht geplant, auch aufgrund der starken personalen Versorgung des Arbeitsbereichs Digitale Medien (A 14-Stellen, s.o.). Sehr bewährt hat sich ein schuleigenes Unterstützungssystem zur Fehlermeldung bei Hard- und Soft-wareproblemen oder Regulierungswünschen des Schulfilters.
Erfolgsfaktoren und Hindernisse
Besonderer Schatz
- Verbindliches Mediencurriculum
- OER
Anekdoten
- )
Links
Video aus dem Speakers' Corner am 21.09.2017: Thomas Spahn - Bloggen im Fach Politik und anderen Fächern der Sek. II