Benutzer:Ottmar Wiedemann: Unterschied zwischen den Versionen
(→Die richtige Hard- und Software an der Schule für Industrie 4.0 Skills) |
(→Die richtige Hard- und Software an der Schule für Industrie 4.0 Skills) |
||
Zeile 347: | Zeile 347: | ||
* Geschlossenes System raus, offenes System rein. | * Geschlossenes System raus, offenes System rein. | ||
* Apps raus, Browser rein. | * Apps raus, Browser rein. | ||
+ | * Klassenzimmer-Denken raus, Freiraum-Denken rein. | ||
+ | * "IT-Unterricht" im Klassenverband raus, Medienmodulausbildung im Peer-Group-Modus rein. | ||
+ | * Vorauseilendes Misstrauen raus, Vertrauen und Motivation rein. | ||
<br /> | <br /> | ||
<br /> | <br /> |
Version vom 24. Juli 2024, 05:14 Uhr
Ottmar Wiedemann
Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH)
Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH)
Seit 2010 an Grundschulen tätig als Educational Technologist.
14 Jahre - 6 Grundschulen - 6 Lehrerkollegien - 2500 Schüler - 1700 Eltern - 4 Grundschul-Lehrer-Leben.
Von 2011 - 2019 Tagungen / Workshops / Netzwerktreffen / digitale Werkstätten - bayernweit.
Von 2017 - 2023 Digitale Werkstätten / Konferenzen (auch mit eigenen Vorträgen in Berlin) / Netzwerktreffen - deutschlandweit.
Ziel
- Aufbau und Betreuung digitaler Medienentwicklung in Grundschulen.
- Umstellung der Grundschule von analogen auf digitale Unterrichtformate, die gewinnbringend am Schüler eingesetzt werden können.
- Im Fokus liegen die professionelle technische IT-Ausstattung und didaktische Ausrichtung der Medienmodule (Schülerausbildung) auf die Industrie 4.0 Skills.
Aufgaben
- Pädagogisch-didaktisch-orientierte Auswahl, Beschaffung und Aufbau der IT-Ausstattung der Schule.
- Umfangreiche Schulungen des Lehrerkollegiums, zuerst mit kleinschrittigen Basisschulungen, im weiteren Fortschritt werden BarCamp-Schulungsformate genutzt.
- Intensive Projektarbeit (Medienmodule) mit den Schülern, um die professionellen 4.0 Skills zu vermitteln und trainieren.
- Technisch - didaktische Elternabende, Digitalisierung an Schulen ist keine Black-Box.
Ein wichtiger Gesichtspunkt: Die gesamte Schulfamilie sollte im Umstellungsprozess aktiv beteiligt und integriert werden.
Erfolgsfaktoren
- Der wesentliche Erfolgsfaktor sind die Medienmodule für die Schüler.
Den Schülern werden altersgerecht von der 2. bis zur 4. Klasse durch Medienmodule unterrichtsvorbereitend digitale Kompetenzen vermittelt, die unmittelbar im Unterricht und später in Ausbildung / Studium / Berufsleben angewendet werden können.
Medienmodule sind im üblichen Regelunterricht nicht realisierbar, Medienmodule basieren auf Projektarbeitsmethoden.
- Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die professionelle, technische Ausstattung - und SAP für Schulen, die BayernCloud Schule (ByCS).
Hardware und Software müssen, wie in einem Unternehmen zielgerichtet gewählt und funktionsfähig bereitgestellt werden, um die gewünschten Ergebnisse (in diesem Fall am Kompetenzerweiterung am Schüler) erreichen zu können.
Unterschied Regelunterricht - Medienmodul
- Regelunterricht: Basis Lehrplan - Stoffverteilungsplan - Wissensvermittlung - Verfahrensorientierung - heterogener Klassenverband - Ergebnisse im Rahmen der Gaußschen Normalverteilung
- Medienmodul: Basis Ergebniszielsetzung - Kompetenzvermittlung - Ergebnisorientierung - leistungshomogene Kleingruppen - alle Schüler erreichen das Projektziel
Das Problem - der Regelunterricht
Die Verfahrensorientierung = Zeitraum – Lernvolumen – Ergebniszeitpunkt.
Um das Verfahren „Unterricht“ erfolgreich abschließen zu können, müssen alle Schüler das Lehrplanvolumen im gleichen Zeitraum abarbeiten und zu einen genau definierten Zeitpunkt im Rahmen einer Prüfung abschließen.
Die Priorität des Unterrichts liegt auf dem Lehrer (Zeitraum – Lernvolumen - Ergebniszeitpunkt), nicht auf dem optimalen Kompetenzerwerb beim Schüler.
Zum Erreichen einer zeitgemäßen optimalen Qualifikation des Schüler müsste man ergebnisorientiert arbeiten.
Die Lösung - der Projektunterricht (Medienmodule)
Und genau auf dieser Ergebnisorientierung basieren die Medienmodule.
Deshalb sind Medienmodule niemals Unterricht im klassischen Sinn, sind professionelle Projektarbeit, haben eher Ausbildungscharakter, werden nicht benotet, sind für Schüler extrem motivierend, laufen immer projektorientiert ab, werden mit einem realen und gefühlten Erfolgserlebnis beendet.
Eine primäre Aufgabe des Educational Technologist:
Vermittlung digitaler Anwendungskompetenzen im Rahmen der Medienmodule, projektorientiert, zeitlich begrenzt und praxisbezogen.
Nicht als Unterrichtsersatz, sondern gezielt punktuell eingesetzt, unterrichtsergänzend, um dann zur Nutzung im Unterricht verfügbar zu sein.
Abgrenzung Lehrer - Educational Technologist
Der Lehrer agiert verfahrensorientiert, im Stundenplan organisiert, vermittelt Wissen (in der GS "Lesen, Rechnen und Schreiben"), unterrichtet auf der Basis des Lehrplanes, korrigiert Hausaufgaben, übt mit dem Schülern, erstellt Leistungsnachweise / Zeugnisse.
Der Educational Technologist ist kein Lehrerersatz, übernimmt keine Vertretungen, ist keine mobile Reserve, kein Quereinsteiger.
Der Educational Technologist agiert ergebnisorientiert, in kleinen, schnell aufeinanderfolgenden Ausbildungseinheiten, mit homogenen Schüler-Kleingruppen, keine Noten, keine Proben, die Ergebniskontrolle erfolgt durch den Schüler.
Konzentrierte Projektarbeit, kein Stundenplan-Dauerläufer.
Intensive Kompetenzvermittlung am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt, im richtigen Volumen, in der richtigen Qualität, zu vertretbaren Kosten.
Konkurrenz oder Ergänzung ?
Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Zielsetzungen und Vorgehensweisen.
Grundüberlegung:
Das Bildungssystem in Deutschland ist ein klar definiertes, starres, eher unbewegliches System.
Es wurde vor dem 1. Weltkrieg praktisch entsprechend der damaligen Organisation des Deutschen Heeres aufgebaut.
Schüler (= Rekruten), Klassen (= Züge), Schulhaus (= Kaserne), Klassleiter (= Zugführer).
Wer beim Marschieren nicht mitkommt ( = in der Schule nicht mitkommt), findet sich bei den Hilfstruppen wieder ( = früher Hilfschule, heute Förderschule).
Sogar die Terminologie ist teilweise noch gleich.
Prinzipiell hat sich seit über 100 Jahren im Bildungssystem nahezu nichts verändert, das militärische System ändert sich permanent.
Deshalb gibt es zwei wesentliche Unterschiede zwischen beiden Systemen:
- Externer Druck zu Anpassungen / Optimierungen / Veränderungen
Veränderung in militärischen Systemen erfolgen praktisch permanent, entsprechend den Veränderungen der Technologie in der Waffen- und Ausrüstungstechnik.
Die militärischen Kompetenzen eines Soldaten von 1900 wären im Jahre 2000 völlig nutzlos.
Im schulischen Bereich wären da der Overhead-Projektor und der Kopierer die beiden wesentlichen Innovationen von 1890 bis 1990, für die Lehrer arbeitserleichternd, allerdings ohne organisatorische Auswirkungen im System.
Die schulischen Kompetenzen eines Schülers von 1900 wären im Jahre 2000 völlig ausreichend. Er arbeitet ja immer noch mit Buch, Heft und Stift.
- Optimierung für gänzlich unterschiedliche Akteure
Im militärischen Bereich ist die Optimierung der Kompetenzen, Ausrüstung, Vorgehensweise des Soldaten wichtig, damit er an seinem Arbeitsplatz maximalen Erfolg erzielt.
Im Bildungsbereich wird ausnahmslos im Lehrerbereich optimiert, Overhead-Projektor, Kopierer, digitale Lehrerarbeitsplätze, .... .
Mittlerweile ist flächendeckend bekannt, durch diese Vorgehensweise werden keine maximalen Erfolge, weder beim Lehrer noch beim Schüler, generiert.
Die Medienmodule kompensieren die beiden Schwachpunkte:
- Schnelles Anpassungen sind jederzeit möglich, Medienmodule werden nahezu jährlich auf die neuen digitalen Möglichkeiten und erforderlichen Skills neu ausgerichtet.
- Die Medienmodule konzentrieren sich auf die Kompetenzen, Vorgehensweise des Schülers, damit er an seinem Arbeitsplatz maximalen Erfolg erzielt.
- Das Konzept sieht ein adaptives Projektmanagement vor.
- Die Unterrichtsorganisation bleibt unverändert, das Medienmodul wird praktisch aufgesetzt. (Beispiel: Projektdauer 2 Wochen, schnell rein, Erfolg am Schüler, schnell raus.)
- Medienmodule können und wollen den Regelunterricht nicht ersetzen, optimieren den Regelunterricht massiv und sind für Lehrer und Schüler gewinnbringend.
Keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung.
Eine Win-Win-Situation.
Für Lehrer und Schüler.
Für „Laien“ und „Profis“ im Bildungssystem - zum besseren Verständnis ...
2004
Was der Lehrer nicht kann
Die Grundschullehrerin erklärt dem Ingenieur, was der Lehrer in der GS vermitteln sollte, aber (nach eigenen Angaben) nicht kann:
Mehr Kompetenzen, weniger Wissen.
Mit dem Impuls, Kompetenzvermittlung im externen Modus zu testen.
Erkenntnis:
- Das erste Medien(kompetenz)modul war geboren, der externe Modus hat extrem gut funktioniert.
- Die Lehrerin hatte recht, der Lehrer kann viele Dinge im Klassenzimmer nicht.
- Die Lehrerin war dem Kultusministerium um 20 Jahre voraus, in beiden Punkten.
2006
Lehrermangel an GY, Programm: Ingenieure ins GY-Klassenzimmer.
Eine Anfrage eines GY-Schulleiters, ob ich, der Ingenieur nicht auf GY-Lehrer umsteigen wolle.
Erfahrungen im projektbezogenen Unterricht an Berufsschule und Grundschule waren vorhanden, ein Testunterricht wurde vereinbart.
Erkenntnis:
1. Regelunterricht ist nicht Projektunterricht.
2. Ein Ingenieur denkt und arbeitet nicht wie ein Lehrer.
3. Bewertung des GY-Schulleiters, nach einem Kontrollbesuch, ausgelöst durch die Beschwerde des betreuenden Lehrers: Unterricht nicht regelkonform, weil überqualifiziert.
4. Erklärung des GY-Schulleiters, damals für mein Verständnis:
- Der Lehrer hatte nur zwei Werkzeuge im Werkzeugkasten, Sport und Mathe.
- Der Ingenieur hat 5 Werkzeuge im Werkzeugkasten, Mathe, Physik, Chemie, IT, vor allem: Interdisziplinärer Überblick.
- Deshalb überqualifiziert.
- Der Lehrer unterrichtet Mathe, der Ingenieur unterrichtet (eigentlich) MINT.
- Der Ingenieur löst täglich Probleme, d.h. jede Frage der Schüler wird beantwortet, egal welcher Fachbereich tangiert wird.
- Der Lehrer blättert um, im Mathematikbuch.
- Folge: Der Ingenieur springt problemlos quer durch die Fachbereiche und durch die Lehrpläne der unterschiedlichen Klassenstufen. Ohne es zu wissen, völlig entspannt.
- Weitere Folge: Die Schüler tauchen in die echte Welt ein, stellen immer mehr Fragen.
- Die der Lehrer mit magerer Werkzeugausstattung nicht beantworten kann.
- Deshalb auch die Beschwerde.
5. Fazit: Der GY-Schulleiter wollte den Ingenieur an der Schule, aber nicht im System, sondern als „Überflieger“, der immer wieder mal in wenigen Stunden den Schülern (im Modulmodus) die Zusammenhänge der einzelnen Lehrplaninhalte nahebringt.
Genau das, was der Ingenieur gut kann, der Lehrer nicht kann.
Aber im System nicht wirklich vorgesehen ist. Deshalb: Vom Kultusministerium damals abgelehnt.
Aber das externe Modul, als Ergänzung zum Regelunterricht aus der GS und die Einschätzung der GS-Lehrerin, wurde praktisch am GY bestätigt.
6. Und die persönliche Erkenntnis: Lehrer im System möchte ich nicht sein.
In den folgenden Jahren war diese Geschichte eigentlich schon vergessen, aber dann:
2010 – die Zeit war reif – genau das externe Medienmodul von 2004 fand Anwendung in der ersten GS.
Wie schnell doch Innovationen im Bildungsbereich umgesetzt werden.
Hard- und Softwareauswahl an der Schule
Was man wissen muss:
Der Lehrer ist grundsätzlich Sammler.
Er sammelt Arbeitsmaterialien, bei Verlagen Schulbücher, Arbeitshefte, Arbeitsblätter.
Gegen Bezahlung, finanziert vom Sachaufwand oder Eltern.
Im Lehrerzimmer Arbeitsblätter von Kollegen, kostenlos, die aber natürlich fast immer einer Überarbeitung bedürfen.
Im Notfall kreiert der Lehrer selbst, im Regelfall sammelt er.
Die Schulbuchverlage wissen, je optimaler ihr Produkt aufbereitet ist, für den Lehrer, umso höher ist der Verkaufserfolg, der Lehrer sammelt „aufwandsoptimiert“.
Deshalb ist das Lehrerhandbuch mit den passenden Lösungen extrem wichtig.
In der Digitalisierung der Schulen gilt die gleiche Regel:
Möglichst wenig Aufwand beim Sammeln, möglichst wenig Aufwand in der täglichen Anwendung.
Der Finanzaufwand ist uninteressant, da Aufgabe des Sachaufwandes, bzw. der Eltern.
Das hat ein großes amerikanisches Unternehmen erkannt und sehr erfolgreich umgesetzt.
Hard- und Software aus einer Hand, einfache kleine digitale Apps, kaum Einarbeitungsaufwand für den Lehrer, (angeblich) leichte Wartung, super-hippes Wischen auf den mega-tollen kleine Bildschirmen.
Der Spaßfaktor im Klassenzimmer.
So macht Sammeln richtig Spaß.
Der Lehrer „macht“ eigenverantwortlichen Unterricht.
In dieser Phase der Digitalisierung wird „EIGEN“ groß geschrieben, „verantwortlich“ eher klein.
Eigen bedeutet, möglichst wenig Aufwand für den Lehrer, das ist legitim.
Verantwortlich bedeutet möglich hoher Ertrag für den Schüler, das sollte man erwarten.
Problem: Das geschlossene hippe Wisch-System des amerikanischen Unternehmens wurde nur auf den Verkauf, das Sammeln des Lehrers ausgerichtet.
eigen wird bedient, verantwortlich ist diesem Unternehmen egal.
Geschlossenes System – Fluch und Segen.
Einfach in Bedienung und Wartung, wertlos in der Anwendung, ohne Möglichkeit der Veränderung oder Optimierung.
Viele Länder / Schulen rudern mittlerweile digital zurück, weil sich die erhofften Ergebnisse am Schüler nicht einstellen.
Falsche Hardware, falsche Software – die klassische Investitionsfehlentscheidung.
Verbunden mit einem erheblichen Vertrauensverlust in die Digitalisierung an Schulen.
Wie entsteht diese Fehlentscheidung ?
Arbeitsblatt im Lehrerzimmer. Sammeln.
Schau mal, welch(e) schöne(s) Arbeitsblatt (App) ich hier habe ?Ist das (die) nicht toll ?
Ja, super toll.
Wenn du das(die) Arbeitsblatt (App) haben möchtest, dann benötigst du einen Farb-Kopierer (ein Apfel-Tablet).
Ja, dann brauchen wir eben den Farbkopierer (das Apfel-Tablet).
So werden in der Schule weitreichende Investitionsentscheidungen getroffen.
Das Problem:
Der Lehrer arbeitet im Expertenmodus, allein im Klassenzimmer, hat „immer recht“. Völlig normal.
Aber von Digitalisierung und deren Möglichkeiten im Klassenzimmer hat er keine Ahnung.
Und genau das weiß er aber nicht. Er lebt in einer Blase, der Einäugige ....
Richtige Digitalisierung an der Schule bedeutet eine deutliche Arbeitserleichterung für den Lehrer und einen erheblichen Kompetenz- und Wissensgewinn beim Schüler.
Wie in einem Unternehmen, minimaler Aufwand, hoher Ertrag.
Zum besseren Verständnis: Bildung und Wirtschaft – so unterschiedlich ?
Was man wissen muss:
2017 – Konferenz Bildung Digitalisierung – Berlin.
Der Tablet-Hype beginnt so richtig, bereits erste Stimmen aus dem Lehrerbereich mahnen: „Wischen ist keine Medienkompetenz“.
Die vereinzelten Rufer in der Wüste sollten - entgegen dem langjährigen Bildungsexperten-Mainstream – recht behalten.
2024 – Dänemark rudert digital zurück. Und nicht nur Dänemark allein.
„Jedem Lehrer seine App“, das langjährige, sehr nachhaltige, weit verbreitete Misserfolgskonzept.
Tablets waren und sind keine zielführenden digitalen Betriebsmittel, weder im Unternehmen, noch in der Schule.
Im Bildungsbereich spricht man von 21 century skills, im Wirtschaftsbereich Industrie 4.0 skills.
Praktisch die gleichen Kompetenzen, nur eine andere Nomenklatur.
Gleich, nur andere Begriffe ?
Was macht eigentlich die Wirtschaft, machen die Industrieunternehmen digital besser, erfolgreicher ?
- In der Schule definiert sich der Lehrer einen „schönen“ digitalen Arbeitsplatz.
- In der Wirtschaft definiert das erlösfähige Produkt und der Unternehmenserfolg die Betriebsausstattung, auch und gerade die entsprechenden digitalen Komponenten.
- In der Schule sollte der Schüler „etwas lernen“ (=Wissen + Kompetenzen aufbauen) und letztendlich einen guten Schulabschluss erreichen.
- Im Unternehmen wird eine Wertschöpfungskette verfolgt, mit möglichst hohem Wirkungsgrad, mit permanenter Qualitätssicherung, vom Rohmaterial zum erlösfähigen Produkt.
In der Schule und im Unternehmen handelt es sich um einen Veredelungsvorgang.
- Vom Grundschüler, der sich die Schuhe nicht binden kann, bis zum Abiturienten, mit Integralrechnung, der sich letztendlich am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft einbringen kann.
- Vom Rohmaterial, das überall auf der Welt günstig verfügbar ist, bis zum Hochtechnologieprodukt, das den Unternehmenserfolg sichert.
Man kann erkennen:
Im Bildungsbereich sowie im Unternehmensbereich findet ein Veredelungsvorgang statt, in einer möglichst optimierten Wertschöpfungskette, in der Bildung „Mensch“, im Unternehmen „Maschine bzw. Dienstleistung“.
Warum funktioniert es nun in Unternehmen, in der Bildung aber nicht:
Es gibt genau einen Unterschied, genau ein Problem:
Im Unternehmen liegt der Fokus auf dem „Produkt (= Schüler)“, in der Bildung auf dem „Mitarbeiter (= Lehrer)“.
Im Unternehmen sind alle Mitarbeiter und Betriebsmittel auf das Herstellen des qualitativ hochwertigen Produktes ausgerichtet, mit Qualitätssicherung nach jedem wichtigen Arbeitsschritt. Man produziert konzentriert.
In der Bildung macht quasi jeder Lehrer was er will, wie er will, nur der Arbeitsvorgang (=Lehrplan) sollte erfüllt sein, Qualität spielt hier keine große Rolle. Qualitätssicherung gibt es nicht. Man „appelt“ und „wischt“ sich so durch den Tag.
Warum wird in der Bildung in dieser Form agiert ?
Weil man es kann. Und es nicht besser weiß.
Warum wird im Unternehmen in dieser Form nicht agiert ?
Weil man dann insolvent wäre. Und es besser weiß.
Was wäre zu tun:
Im ersten Schritt der Einsatz der richtigen Hard- und Software – erfolgsorientiert ausgerichtet, wie im Unternehmensbereich.
Die richtige Hard- und Software an der Schule für Industrie 4.0 Skills
Was wir wissen:
Industrie 4.0 Skills und 21 Century Skills sind praktisch die gleichen Kompetenzen.
Bleiben wir nun bei der Wirtschaftsnomenklatur - die ist einfach erfolgreicher.
Im Unternehmen gibt es (grob unterschieden) zwei Arbeitsplatzarten:
Aktive = kreative Arbeitsplätze und passive = informative Arbeitsplätze.
Aktive Arbeitsplätze sind im Entwicklungsbereich, Planungsbereichen, Programmierbereichen angesiedelt, meist feste Arbeitsstationen mit zwei großen Bildschirmen, PC, Videokonferenzausstattung.
Aber auch mobile, leistungsstarke Einheiten Notebooks, 2in1, Convertible für Homeoffice oder nicht-stationäre kreative Unternehmensanwendungen.
Das sind die kreativen Bereiche des Unternehmens.
Die passiven Arbeitsplätze sind oft ebenfalls fest oder mobil, in Montagebereichen, Lagerbereichen, an Produktionsmaschinen.
Leistungsschwächere Tablets, auch einfachere Notebooks. Die passiven Einheiten dienen i.d.R. zur Informationsversorgung.
Das sind die ausführenden Bereiche des Unternehmens.
Im Grundschul-Sprech: Es gibt „Machst-du“ Arbeitsplatz und „Guggst-du“ Arbeitsplatz.
1. Erkenntnis:
Im Bildungsbereich möchte man mit „Guggst-du“-Equipment „Machst-du“- Kompetenzen vermitteln.
In der guten, alten Zeit gab es doch kreative Arbeitsplätze in Schulen, das war der Informatikraum.
Die (fast) richtige Ausstattungslinie, aber am falschen Ort, selten verfügbar, noch seltener einsatzfähig, nur zeitaufwändig erreichbar, zu viele Schüler und damit Fragen gleichzeitig, ineffektiver Unterricht.
2. Erkenntnis:
Das (fast) richtige Equipment, völlig falsch eingesetzt, deshalb auch die Flucht in die Tablets.
Warum falsch eingesetzt ?
Ein Blick ins Klassenzimmer zeigt uns, 6m x 2m Freiraum für den Lehrer vorn, die restlichen Quadratmeter hochverdichtet durch die Schüler besetzt.
Zur reinen Wissensvermittlung muss es ausreichen. Seit vielen, vielen Jahren.
Im Informatikraum das gleiche Bild – kreatives, offenes Arbeiten im Hochverdichtungstrakt und – takt ?
Auch wenn der Informatikraum technisch gut funktionieren würde, diese Rahmenbedingungen erzwingen das Scheitern.
3. Erkenntnis:
Kreative Arbeitsplätze (Machst-du) benötigen ein kreatives Umfeld, entwicklungsfördernde Rahmenbedingungen.
Wenn wir schon wissen, wie es besser wäre, dann einfach machen:
- Keine räumliche Bindung - > mobile Endgeräte.
- Professionelle, kreative „Machst-du“ – Geräte -> leistungsstarke Convertible / 2in1.
- Im gesamten Schulhaus Freiräume suchen und nutzen -> leistungsstarkes WLAN, flächendeckend.
- Kleingruppen statt Klassenvollverbände -> leistungshomogener Peer-Group-Modus –> Freiräume statt Klassenzimmer.
- Differenzierte Aufgabenstellungen mit Kollaboration - > Videokonferenzmodus verfügbar machen - > das Schüler-Homeoffice integrieren.
- Eigenverantwortliche Aufgabenverteilung in der Peer-Group -> KanBan–Board bereitstellen.
Ergebnisorientiertes, eigenverantwortliches, kollaboratives Arbeiten in der Peer-Group auf der Basis der Industrie 4.0 Skills – eigentlich wie im Unternehmen.
Das richtige Equipment, die richtigen Kompetenzen, die richtigen Rahmenbedingungen und es läuft. Seit Jahren.
Deutlich kostengünstiger und effektiver als die aktuelle Bildungssituation.
Grundschüler der 3. Klassenstufe können es problemlos.
Lehrer und Eltern nicht.
Warum nicht ?
Angst. Kontrollverlust.
Der Rotstift, das Arbeitsblatt, die Lernzielkontrolle sind so wichtig, für die Erwachsenen.
Eigentlich ist es nur fehlendes Vertrauen in die Schüler.
Die Schüler leben alle in 21. Jahrhundert, viele Lehrer und Eltern noch im 20. Jahrhundert.
Also einfach machen:
- Tablets raus, Convertibles rein.
- Geschlossenes System raus, offenes System rein.
- Apps raus, Browser rein.
- Klassenzimmer-Denken raus, Freiraum-Denken rein.
- "IT-Unterricht" im Klassenverband raus, Medienmodulausbildung im Peer-Group-Modus rein.
- Vorauseilendes Misstrauen raus, Vertrauen und Motivation rein.
Kompetenzen der Schüler für Industrie 4.0 Skills
Medienmodule zur Vermittlung der Industrie 4.0 Skills
Direkte Auswirkungen im täglichen Unterricht
Indirekte Auswirkungen im Schulsystem
Eine Win-Win-Strategie
Nachhaltige und erfolgreiche Entwicklung des Education Technology - Systems seit 2010
2011 i.s.i. - Auszeichnung (Innere Schulentwicklung Innovationspreis) der Stiftung Bildungspakt Bayern
2012 Referenzschule für Medienbildung
2014 Berufung in das i.s.i.-Netzwerk durch die Stiftung Bildungspakt Bayern
2015 i.s.i.-Veranstaltung (bayernweit) MeBiAl Medienbildungstage Altenmünster, Thema: "Chancen digitalen Unterrichts"
2015 LeHet, Universität Augsburg / Netzwerk Lehrerprofessionalität im Umgang mit Heterogenität / Bereich: Digitale Unterrichtsformen
2016 i.s.i.-Veranstaltung (bayernweit) MeBiAl Medienbildungstag Altenmünster, Thema: "E-Learning in der Grundschule"
2017 Gründung temporäres regionales Schulnetzwerk, Impuls: Gemeinsame, schulartübergreifende und effektive digitale Schulentwicklung
2017 Forum Bildung Digitalisierung - Berufung in die Werkstatt schulentwicklung.digital 2017
2017 LeHet, Universität Augsburg / Flipped Classroom - gewinnbringende Lern-Videoerstellung
2018 i.s.i.-Veranstaltung (bayernweit) MeBiAl Medienbildungstag Altenmünster, Thema: "Vom Medienkonzept + Ausstattungsplan + Fortbildungskonzept zum Mediencurriculum"
2018 Forum Bildung Digitalisierung - Berufung in die Werkstatt schulentwicklung.digital 2018/2019
2019 P3DIG, Pädagogische Hochschule, Schwäbisch Gmünd
2019 LeHet, Universität Augsburg / Erklärvideos - Zulassungsarbeit, Praxisteil
2019 Forum Bildung Digitalisierung, Konferenz Bildung Digitalisierung 09/2019 in Berlin, Bausteinvorstellung ePortfolio + Workshop Digitaler Schulverbund mit Ingenieur 4.0
2019 Erweiterung regionales Netzwerk - gemeinsames Medienkonzept / - Ausstattung / - Schulungen / - Hard- und Softwarebeschaffung
2020 Corona-Schulschließung: Aufbau Videokonferenzsystem / Hybrides Klassenzimmer / Schulhauserweiterung "Vereinsheim" / Nichtpädagogischer Unterstützerkreis
2020 Empfehlung zur Bewerbung Deutscher Schulpreis Spezial
2021 ISB Bayern - Fachtagung Schulentwicklung: GS Altenmünster als Best Practice: Erfolgreich digital unterrichten durch nachhaltige Schulentwicklung und Kooperation
2021 Deutscher Schulpreis Spezial - 2. Platz / Themenkreis: Tragfähige Netzwerke knüpfen.
2022 Auszeichnung durch KM Bayern - für ein erfolgreiches Vorzeigeprojekt mit innovativen und kreativen Ansätzen zur Bewältigung der Corona-Beeinträchtigungen.
2022 Deutsche Schulakademie - Berufung in die Werkstatt "Schule im digitalen Wandel gestalten".
2022 Besuch Kultusministerium Staatssekretärin Frau Anna Stolz, Ministerialrätin Frau Maria Wilhelm, Herr Johann Häusler, MdL an der GS Altenmünster - Modell Lehrermangel I
(Lehrermangel I = Lehrerausfall durch Krankheit - fehlender Ersatz durch mobile Reserve -> Einsatz der Digitalen Doppelführung + qualifizierte Aufsicht durch Helfer)
2023 Integration Modell Lehrermangel II
(Lehrermangel II = permanenter Lehrerausfall durch fehlende Ressourcen -> Einsatz der Peer-Lerngruppenstruktur Schüler + zielgerichteter Einsatz pädagogischer Nicht-Lehrer zur Unterstützung des Stammlehrpersonals + Helfer (optional))
07/2023 Fazit: Helfersystem als Lösungsansatz für Lehrermangel I (fehlende mobile Reserve)